Hugo Distler, geboren am 24. Juni 1908 in Nürnberg, gilt als bedeutendster Erneuerer der Kirchenmusik zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
Nach seinem Studium am Leipziger Konservatorium (bei Hermann Grabner, Günther Ramin und Karl Straube) übernahm er 1931 das Organistenamt an der Lübecker St.-Jakobi-Kirche.
Da seine kirchenmusikalischen Möglichkeiten mit Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten immer mehr eingeschränkt wurden, nahm er 1937 eine Berufung zum Professor der Württembergischen Hochschule für Musik in Stuttgart an, wo er die Fächer Komposition und Orgel unterrichtete und den Hochschulchor leitete.
1940 erhielt er – als Nachfolger von Kurt Thomas – den Ruf als Professor an die Musikhochschule in Berlin-Charlottenburg.
Durch seine Arbeit als Leiter des Staats- und Domchores, den er 1941 übernahm, kam Distler wiederum in Konflikt mit den Nazis; so sabotierte die Hitlerjugend planmäßig die angesetzten Chorproben.
Distler war entsetzt über das geschehende Unrecht. Seine Arbeit, die ihm fehlende Zeit für seine Kompositionen, vor allem aber die maßlose Angst, schließlich doch noch zum Kriegsdienst eingezogen zu werden, zermürbten ihn derart, dass er sich entschied, seinem Leben ein Ende zu setzen.
– Hugo Distler starb am 1. November 1942. –
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